Eine Veranstaltung des Münchner Forum Nachhaltigkeit

Montag: 10.01.2019

Referent: Prof. Dr. Markus Vogt
Veranschaulichung für das Themenfeld „Landwirtschaft & Ernährung“ durch 
Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald

Viele erleben die Gegenwart als Zeit des beschleunigten Wandels, als Zeit des Übergangs.
Bekannte Ordnungsmuster in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verlieren an
Geltung – ohne dass eine künftige Ordnung schon erkennbar ist. An gesellschaftlichen
Utopien, wohin die Reise gehen soll, mangelt es nicht. Angesichts angekündigter und
bereits realer ökologischer wie sozialer Katastrophen ist „Nachhaltigkeit“ zu einer rhetorisch
vielfach bemühten Chiffre geworden: für globale Gerechtigkeit und ein „gutes
Leben“ für alle in den Grenzen der Natur.


Doch gleichzeitig wird die Kluft zwischen Sein und Sollen, zwischen Anspruch und Alltag
mit jeder Klimakonferenz eher größer als kleiner. Woran liegt das? An den Machtverhältnissen?
An der Macht der Gewohnheit? An den realen oder an den mentalen
Infrastrukturen? Liegt es daran, dass wir – wenn wir uns wirklich ernst nähmen – all
das in Frage stellen müssten, was wir mit Fortschritt in Verbindung zu bringen gelernt
haben, allem voran die Idee unbegrenzten Wachstums?


So stellt sich – drängender denn je – die Frage, was uns individuell wie kollektiv dazu
befähigen könnte, dem ökosozialen Burn-out unserer Zivilisation wirksam entgegenzutreten?
Wie können wir dabei die nötige Balance zwischen Optimismus und Pessimismus,
zwischen Zuversicht und Einsicht, zwischen Beharrung und Wandel, zwischen
Aktivismus und Gelassenheit bewahren?


Auf diese Fragen ging Prof. Dr Markus Vogt, Lehrstuhlinhaber für Christliche Sozialethik
der LMU München, in seinem Vortrag näher ein und gab Antworten aus Sicht
einer „Ethik des Anthropozäns“. Im Anschluss berichtete Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald,
Vorstand der Schweisfurth-Stiftung, exemplarisch über nachhaltige Transformationsprozesse
(und deren Blockaden) bei Landwirtschaft und Ernährung.

Veranstalter / Initiatoren
§ oekom e.V.