Ein Gespräch in Kooperation mit:             im Rahmen des  

Referenten:
Dr. Carl-Friedrich Eckhardt, München, Mitarbeiter der Strategie Urbane Mobilität der BMW Group
Dr. Winfried Maria Wolf, Berlin, Autor mehrerer Bücher zum Verkehr, zuletzt "Mit dem Elektroauto in die Sackgasse", Promedia 2019

Moderation: Frank Sprenger, München, Geschäftsführer von fors - Strategieberatung für Nachhaltigkeit 

Elektromobilität sei der Schlüssel zur Energiewende im Verkehr, heißt es. Nach einem sehr verzögerten Anlauf - man erinnert sich an Merkels Versprechen von 2009 für 1 Million Elektro-Autos - scheinen Politik und Industrie nun ernst machen zu wollen. Mit Kaufprämien von Staat und Herstellern, Ausbau der Ladeinfrastruktur und Bevorzugung im Stadtverkehr soll der Turn-Around eingeleitet werden. Aber sind batteriegetriebene Autos wirklich die Lösung unserer Verkehrsprobleme, die Antwort auf die Klimakrise? Oder führen sie in eine Sackgasse, beschleunigen sogar den Klimawandel? Wir wollen das Thema Elektromobilität mit Vertretern zweier unterschiedlicher Positionen diskutieren.

In ihren Einleitungsstatemets legten die beiden Referenten ihre unterschiedlichen Positionen dar:

Dr. Eckhardt: Klimaschutz sei ohne Elektromobilität nicht vorstellbar. Bei den emissionsfreien Antrieben wirde bei PKW in den nächsten Jahren die Batterietechnologie dominieren. Im Laufe dieses Jahrzehnts wirde auch die H2-Technologie ihre Anwendungen finden. Klimaschutz und Elektromobilität bräuchten Rahmenbedingungen, welche auf Nachhaltigkeit getrimmt sind. Insbesondere bräuchte CO2 auch im Straßenverkehr einen Knappheitspreis. Ohne diesen werde es nicht gelingen, Klimaschutz mit Nachhaltigkeit zu verbinden.

Dr. Wolf: E-Pkw-Mobilität, die seit mehr als zwei Jahrzehnten propagiert wird, bringe in der Summe ein Mehr an CO2-Emissionen. Sie wirke begleitend bei der fortgesetzten Vergrößerung der Weltautoflotte. E-Pkw seien mit neuen Belastungen von Umwelt und Natur verbunden. Alle Systemnachteile, die mit einem Auto immer verbunden sind, blieben bei der E-Pkw-Mobilität bestehen. Es gäbe längst glaubwürdige Alternativen – auch in der Verkehrspraxis z.B. in Kopenhagen, Amsterdam, Groningen, Zürich oder Münster, in denen das Radfahren zur dominaten Form der Fortbewegung in der Stadt wurde.

Die kontroversen Positionen wurden unter der souveränen Moderation von Frank Sprenger zunächst zwischen den beiden Referenten diskutiert. Im Anschluss wurden Fragen von den Teilnehmenden in die Diskussion eingebracht und konnten zum Teil von diesen auch direkt vorgetragen werden.

 Die Aufzeichnung des Gesprächs können Sie auf dem YouTube-Kanal des      ansehen.