Kleine Exkursion ins Deutsche Museum
21. Mai 2016
Experte: Dipl. Ing. Christian Rüffler

Die Frage, was Zeit genau ist und ob es sie überhaupt gibt, ist auch heute noch nicht beantwortet. Trotzdem ist der Umgang mit der Zeit in Alltag, Sport, Technik und auch in vielen Bereichen der Naturwissenschaften selbstverständlich und offenbar völlig unproblematisch.
 
Zeitmessung mit allen ihren verschiedenen Verfahren ist Teil unserer Kulturgeschichte. Die Entwicklung der Uhren war stets sowohl Ausdruck technischen Fortschritts als auch bestimmter gesellschaftlicher Zustände oder ökonomischer Erfordernisse. Dabei sind Uhren nichts anderes als Takt-er der Zeit.
 
Unter fachkundiger Führung haben wir die Uhren in der Abteilung Zeitmesstechnik des Deutschen Museums kennengelernt: Die zahlreichen Sonnenuhren, ägyptischen Wasseruhren, Sand- und Kerzenuhren, das breite Spektrum mechanischer Uhren von der Turmuhr bis zur Präzisionspendeluhr sowie Quarz- und Atomuhren. An Hand von wertvollen Exponaten wurde auch die Funktionsweise der verschiedenen Uhrentypen deutlich; und die unstillbare „Sucht“ der Menschen, immer genauere Uhren herzustellen, die den physikalischen Gegebenheiten zuwider zu laufen scheinen.

Wir werden die Welt der Zeitmesstechnik künftig sicher unter einem neuen Blickwinkel betrachten; auch wenn wir noch immer nicht mehr wissen, als dass „Zeit“ eine weltweite Konvention ist, eine ungeheure Kulturleistung der Altvorderen aus dem Nahen Osten.

Die Führung steht im Zusammenhang mit unseren Vortragsveranstaltungen „Nachhaltige Lebensstile: Leben mit oder gegen die Uhr“ (17.11.2015) und „EigenZeit und ZeitKultur“ (11.10.2016). Auf Anfrage hat die große Mehrheit der Teilnehmer_innen der Exkursion befürwortet, dass Die Umwelt-Akademie die Veranstaltungsserie rund um die Zeit auch 2017 fortführen solle. Denn: Im Zuge nachhaltiger Lebensstile wird viel von „Verzicht“ geredet; jedenfalls gewinnen wir etwas, nämlich (mehr) Zeit.