in Kooperation mit Green City Energy AG

23. März 2017
19:00h
Orange Bar, Green City Energy

Referent: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Friedrich Wagner, ehem. Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching

Diesmal war es „technischer“, auf hohem Niveau in Vortrag und Diskussion:

Welche Bedeutung hat die Versorgung mit Energie für den Einzelnen, aber auch für unsere Gesellschaft in Europa / in Deutschland heute? Was ist die Zukunftsaufgabe im Rahmen der generellen Entkarbonisierung? Nichts weniger als einen „Rollentausch“ von Strom als Sekundärenergieform hin zur Primärenergie-Quelle; eine Herkulesaufgabe, über die (fast) noch niemand spricht. Wir haben es getan.

Die Produktion von Strom mit erneuerbaren Energien in großem Maßstab ist nur mit Wind und Photovoltaik möglich. Was aber sind die Eigenschaften einer intermittierenden Stromversorgung? Die Ergebnisse folgern aus diversen Berechnungen, deren Ergebnisse in einschlägigen Wissenschaftsjournalen publiziert sind; im Vortrag wurden diese vorgestellt. Link zu den Folien

Welcher Ausbau ist notwendig, wieviel back-up-Leistung erforderlich? Welche Dynamik wird in das neue System eingeführt; ist sie beherrschbar? Was sind die Randbedingungen für Konzepte wie Lastverlagerung - demand-side-management? Welche Betriebsbedingungen ergeben sich für Speicher? Wie wird die CO2-Emissionsentwicklung sein? Wie stellt sich die Entwicklung dar, wenn man über den derzeitigen Strombedarf hinausgehen und die Versorgung mit Wärme und Mobilität via erneuerbarem Strom einbeziehen will (Sektorenverknüpfung)?

Und im Detail: Wie kann die Kernenergie in Schweden durch Wind ersetzt werden? Wie sind die Erfahrungen mit hohen Windanteilen in Dänemark? Die Erfahrungen mit Netzschwankungen in Irland? Gibt es Beschränkungen in der Nutzung von intermittierenden Stromquellen? Was kann getan werden, wenn eine Vollversorgung nicht möglich wäre; oder weht der Wind irgendwo in Europa immer und immer ausreichend?

Zusammengefasst: Der Referent war sehr kritisch, ob mit den bisherigen Plänen der Energiewende (Wind, Sonne) und der Dekarbonisierung die erforderlichen Klimaschutzziele und die <1,5 Grad-Grenze erreichbar sein werden.

Präsentation von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Friedrich Wagner: Klicken Sie hier!