Exkursion 13. Juni 2015

Es heißt „Walchenseekraftwerk“, liegt aber am Kochelsee. 91 Jahre ist die Dame alt, und noch voll auf der Höhe: Am 26.01.1924 schoss erstmalig Wasser aus dem oberhalb gelegenen Walchensee durch die sechs parallelen Druckrohre in die acht Turbinen der 200 Meter tiefer liegenden Maschinenhalle und lieferte Strom in das öffentliche Netz. Insgesamt hat das Walchenseekraftwerk seither 27.000 GWh Strom erzeugt und damit die Umwelt um rd. 19 Mio. Tonnen CO2 entlastet. Mit einer durchschnittlichen Jahresleistung von 300 Mio. kWh/a ist das Walchenseekraftwerk eines der größten Wasserkraftwerke Deutschlands. Erforderlich insbesondere zum Ausgleich der tageszeitlichen Nachfrageschwankungen und der volatilen erneuerbaren Energien Windkraft und Photovoltaik; bekanntlich scheint die Sonne und bläst der Wind nicht immer und nicht immer mit gleicher Intensität.

Die 2,5-stündige Führung war hochinteressant und hochaktuell. Alles, was zu sehen ist, wurde gezeigt, alles was man rund um die Wasserkraft wissen wollte, wurde erklärt. Als kundiger Experte hat uns Herr Theodoros Reumschüssel, Pressesprecher Wasserkraft, Global Unit Next Generation, E.ON Kraftwerke AG betreut. Selbst zum „Wasserschloss“ – dem Einlaufbau, 200m höher, mit phantastischem Ausblick – konnten wir hochfahren, mit einem Aussenaufzug (dessen Zugseile jünger waren als 91 Jahre!). Oskar von Miller hat dieses gigantische Bauwerk vor rd. 100 Jahren durchgesetzt, gegen erhebliche Widerstände von Kommunen, Jägern, Fischern, Naturschützern; heute nutzen die Gemeinden die Anlage als Touristen-Magnet.