Die kostenfreien Sonderführung der Umwelt-Akademie e. V. und Green City Energy AG rund um die "Lebensader Isar" waren an allen vier Tagen ausgebucht. Die Exkursion war aber auch "etwas Besonderes": Ein dreistündiger Spaziergang über die beiden Inseln in der Isar, mitten in München.

Vom Wild- zum Wirtschaftsfluss: Die historische Isar

Dass München im 19. Jahrhundert Europas größter Floß-Hafen war, ist wenig bekannt. Ebenso, dass der heutige Residenzgarten ursprünglich ein von einem „Abrechen“ abgegrenzter Holz-See war und dass jeden Montag eine Floß-Reise auf der Isar nach Wien startete, die sechs Tage dauerte.
Wie die wilde Isar vom Menschen „gezähmt“ und nutzbar gemacht wurde, berichtet anhand von Karten und Fotos Helmut Paschlau, Vorstand von Die Umwelt-Akademie e. V. Die Nutzung durch Mühlen und Kraftwerke hat Wasser-Abzweigungen in Isar-Kanälen gebracht, die der Isar nur noch „Restwasser“ lassen. Das Gebiet um die Praterinsel wurde 1858/60 aus kurfürstlichen Repräsentationsgründen umgestaltet. Nun ist die Isar „eingemauert“ – und die Mauern sind denkmalgeschützt.

Präsentation Dr. Helmut Paschlau: Klicken Sie hier

 

Ökostrom aus dem Herzen Münchens: Das Praterkraftwerk
Wenn man auf der Maximiliansbrücke über der Isar steht und aufs Wasser blickt, kommt einem nicht gerade eine Steckdose oder eine Glühbirne in den Sinn. Dabei wird genau hier in dem jüngsten aller Isar-Kraftwerke pro Jahr genug grüner Strom für etwa 4.000 Haushalte produziert. Das hochmoderne unterirdische Wasserkraftwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt von Green City Energy und den Stadtwerken München und ging Mitte 2010 ans Netz.
Die Exkursionsteilnehmer überzeugten sich selbst von der Leistung des Praterkraftwerks und stiegen zu der Turbine in das Kraftwerkshaus unter der Isar hinab und erfuhren von Martin Betzold, Unternehmenssprecher von Green City Energy AG, die Entstehungsgeschichte und die Besonderheiten dieses Wasserkraftwerks.