Einladung  zur  politischen  Podiumsdiskussion  von  Die Umwelt-Akademie e.V.  und Netzwerk Klimaherbst e.V. in Kooperation mit 

Donnerstag, 18. Oktober 2018
19:00 Uhr

Haben Sie das schon mal gesehen?                                     
 
Das sind die „warming stripes“ des Wissenschaftlers Ed Hawkins; sie zeigen die Entwicklung der globalen Erdtemperatur seit der Industrialisierung; jeder Streifen 1 Jahr, ganz links 1850, ganz rechts 2017; je blauer um so kühler, je röter um so wärmer.
 
Und das ist die gleiche Darstellung für Deutschland, 1881 bis 2017.
Wir reden nicht mehr von Erderwärmung, sondern von Erderhitzung, „Heißzeit“. So jedenfalls formulieren es seit einigen Wochen die Wissenschaftler des PIK, des Potsdam Institut Klimafolgenforschung. Mit dem diesjährig drittheißesten Sommer seit der Industrialisierung mögen wir das sofort glauben. Und die 91 weltbekanntesten Klimaforscher im Weltklimarat IPCC, dem International Panel on Climate Change, haben es vor rund 10 Tagen im ihrem 400-Seiten-Sondergutachten so formuliert: „rapid and far-reaching transitions“ seien erforderlich; schnelle, weitreichende und beispiellose Änderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen, um die in Paris 2015 völkerrechtsverbindlich beschlossene +2-Grad-Grenze zu unterschreiten und das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen.
Nach den letzten offiziellen Zahlen des Umweltbundesamts wurden 2016 in Deutschland insgesamt 909 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen;  das sind mehr als 2015 und die zweite Steigerung in Folge; und das heißt pro Kopf und Jahr: 10,98 to CO2. Das zeigt, wie weit der Weg für München ist: Der Beschluss des Stadtrats für München von September 2017 lautet: Bis 2050 von heute 11 to CO2 runter auf 0,3 to!


So ist die alljährliche politische Podiumsdiskussion „Zukunftsmusik: Klimaziele 2050“ mit den umweltpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Parteien im Münchner Rathaus entstanden. Und heuer wieder im Rahmen des jährlichen „Klimaherbst 2018“, diesmal thematisch abgestimmt auf das Schwerpunktthema des städtischen Klimaschutzaktionsprogramms „Energie“. Gemeinsam von Die Umwelt-Akademie e.V. und dem Netzwerk Klimaherbst e.V..

 


Seitens der Politik haben Rede und Antwort gestanden:
-    Frau Sabine Krieger, umweltpolitische Sprecherin von DIE GRÜNEN_ROSA LISTE
-    dann Herrn Sebastian Schall, umweltpolitischer Sprecher der CSU
-    Herrn Jens Röver, umweltpolitischer Sprecher der SPD
-    und – last but not least – Tobias Ruff, energiepolitischer Sprecher der ÖDP.
Und diese vier „Mentoren“ haben die Vertreter aus dem Rathaus befragt, je zu einem Themenbereich aus dem Schwerpunkt „Klimaziele_Energie“
-    Dr. Erwin Knapek, zum Bereich „Bauen, Wohnen, Wärme“, Erwin Knapek ist u.a. Präsident des Bundesverbandes Geothermie
-    dann Dr. Andreas Horn, für den Bereich „Energien aus erneuerbaren Quellen in München“, das in unterstrichen; er ist bekannt als „Solardoktor“ und betreibt ein gleichnamiges Beratungs- und Planungsbüro,
-    Katharina Habersbrunner ist u.a. stv. Vorsitzende der Bürgerenergiegenossenschaft BENG, auch ganz passend zum Themenfeld „Energie aus Bürgerhand“
-    und schließlich Sylvia Hladky, Vorständin des Netzwerk Klimaherbst e.V., zum Bereich „Energie und Mobilität“.
Über die vor uns liegende Wegstrecke zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaziele für München haben wir mit den Politiker*innen und dem Publikum diskutiert; die gestern, heute und morgen zu treffenden Entscheidungen; über den Rucksack den wir schleppen; gar, ob wir schnell genug und in die richtige Richtung marschieren.
Noch – so ist unser Eindruck – ist zu wenig voran gegangen und viel zu wenig Richtungsweisendes beschritten. Doch bilden Sie sich eine eigene Meinung: Der Link des Videomitschnitt des Diskussionsabends folgt noch.

Zum Abschluss noch eine Grafik, zum Verdeutlichen dessen, was bis 2050, bis zum Erreichen der Zielmarke 0,3 to CO2 pro Mensch und Jahr zu tun ist:
 
Die Grafik zeigt im heutigen, fossil-basierten System was 2 to CO2 pro Kopf pro Jahr bedeuten: Entweder täglich Fleisch essen oder 20.000 km Autofahren oder 1x oneway nach Teneriffa fliegen oder im Winter heizen, mit Öl, oder täglich warm duschen oder einen Hund halten. Oder.
Das Thema zeigt für alle gesellschaftlichen Sektoren: Hochbrisant und mehr als kritisch, von allerhöchster kommunal-politischer Bedeutung, und – die Teilnehmerfragen zeigten es – wir alle sind gefragt: Politiker, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, auch Sie und ich. Also bitte: Handeln!
Dr. Helmut Paschlau