Pressenotiz aus Anlass des Earth Day am 22. April 2010


Erstmals in der Geschichte der Menschheit droht der Kollaps unserer Systeme. Technologischer Fortschritt und ein explodierendes Bevölkerungswachstum verzehren die Gemeinschaftsgüter Luft und Wasser, führen zur Ausbeutung von Tier- und Pflanzenwelt. Gegenhalten können wir nur mit einer neuen sozialen Verantwortung der Wirtschaft, wie sie im Leitbild des „ehrbaren Kaufmanns“ zum Ausdruck kommt.

Die freie Marktwirtschaft erfordert einen Ordnungsrahmen, der vom Staat geschaffen wird. In der heute global agierenden Wirtschaft können die Nationalstaaten aber diesen Rahmen nicht mehr nahtlos garantieren. Die Finanzkrise hat gezeigt, dass die Online-Vernetzung alle Ordnungsbemühungen unterlaufen kann. Die Grenzen der Marktwirtschaft sind erreicht – sie ist nicht mehr steuerbar und  dadurch oft sozialschädlich. Wir sind deshalb aufgerufen, die globalen Gemeinschaftsgüter und weltweit wichtigen Werte zu verteidigen. Dazu ist ein neuer Ordnungsrahmen, eine werteoriertierte Wirtschaft, notwendig, die nachhaltiges Handeln garantiert und ethische Verantwortung in den Vordergrund rückt.

Gemeinschaftsgüter können auch ohne staatlichen Ordnungsrahmen ökonomisch sinnvoll verwaltet werden, wenn in allen Wirtschaftsbereichen ein Wertkodex vereinbart wird, der einen Ordnungsrahmen setzt. Das Leitbild für diesen Wertkodex gibt der „ehrbare Kaufmann“, wie es seit hunderten von Jahren in der westlichen Welt existiert und z.B. in dem Gesetz für die deutschen Industrie- und Handelskammern festgeschrieben ist. Gemäß diesem Leitbild muss sich in der Wirtschaft, in den einzelnen Branchen und Verbänden, durch Kooperation ein Richtungswechsel erzielen lassen. Ein verpflichtender und mitbestimmter Branchenkodex, wie er in einigen Bereichen schon besteht, schafft einen selbst organisierten Ordnungsrahmen, der den Staat entlastet und in seinem Ordnungsbestreben ergänzt. „Die Corporate Social Responsibility des Unternehmers muss sich in eine ökosoziale Verantwortung der Gesamtwirtschaft einordnen, der eigentlichen Förderung gesellschaftlichen Gemeinsinns“, fordert Peter Grassmann, Vorsitzender des Vorstands der Umwelt-Akademie München. „Wir brauchen ehrbare Kaufleute in allen Bereichen der Wirtschaft, zusammen mit einem neuen, auf Nachhaltigkeit ausgerichtetem Verhalten in unserer Gesellschaft“.

Die Umwelt-Akademie München ist eine gemeinnützige Institution mit dem Ziel, eine nachhaltig verantwortungsvoll handelnde Gesellschaft zu erreichen. Der Beitrag der Umwelt-Akademie ist die Wissensvermittlung und das Aufzeigen von Handlungsalternativen. Kontakt/Information über
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und www.die-umwelt-akademie.de.

Dr. Ing. Peter H. Grassmann war lange in leitender Funktion von Industrieunternehmen tätig, zuletzt als Vorstandsvorsitzender von Carl Zeiss. Er ist Autor der Bücher „Plateau 3. Werteregulierte Marktwirtschaft und Bürgerdemokratie“ sowie  „Burnout. Wie wir eine aus den Fugen geratene Wirtschaft wieder ins Lot bringen“.


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